Friedrich Schiller führte ein bewegtes Leben. Nicht zuletzt als Flüchtling, da seine Literatur als zu kritisierend und unbequem galt. In Weimar fand er schließlich seine Heimat und ein Umfeld, das ihn förderte. Das Schillerhaus, sein damaliges Wohnhaus, ist heute ein Museum, das Einblick in seine Lebensumstände gewährt. Möbel, Gemälde und persönliche Gegenstände lassen die Besucher in die Zeit des großen Dichters und Dramatikers eintauchen.
Neben dem Einblick in Schillers Alltag wird im Schillerhaus, in dem er lebte, auch seiner Schaffenskraft gewürdigt. Hier entstanden viele seiner berühmten Werke, die heute zu den Klassikern der deutschen Literatur zählen. Besonders eindrucksvoll ist auch der historische Kontext des Hauses, denn damals galt es als wahre Kostbarkeit, das sich damals nur äusserst wohlhabende Menschen leisten konnten. Der Kaufpreis entsprach dem 200-fachen eines damals gewöhnlichen Arbeiterlohns. Schiller musste dafür einen Kredit aufnehmen, doch seine Popularität und sein Verdienst entsprachen dem Status eines heutigen Superstars. Schon damals zeigte sich, dass Ruhm sehr hoch honoriert wird.
Mich persönlich hat das Schillerhaus sehr beeindruckt. Besonders fesselnd; im Neubau finden regelmäßig attraktive Sonderausstellungen statt, die Schillers Erbe lebendig halten. Weimar ist eine Stadt, die sich zu Fuß leicht erkunden lässt, und das Schillerhaus liegt inmitten vieler weiterer Sehenswürdigkeiten.
Wer sich für Literatur, Geschichte und das Leben eines der bedeutendsten deutschen Dichter interessiert, sollte das Schillerhaus unbedingt besuchen.
Ein junger Mann mit vielen schönen Erinnerungen an Italien unternimmt einen Roadtrip. In Sizilien kauft er sich einen alten Cinquecento und erfährt Italien. Auf dem Weg trifft er die Italiener und sammelt Kochrezepte.
Das Buch weckt Lust auf eine Italienreise und mediterrane Kulinarik. Ich selbst will einen Likör mixen, und in meiner Schublade warten so viele Tipps für feines italienisches Essen. Auch die Idee vom Café Sospeso möchte ich bei jeder Gelegenheit fördern.
Mehr als kurzfristige Freude soll Reisen bereiten. Wichtige Bestandteile darin betonen Zeit, Begegnungen mit Einheimischen, Berührung mit der Natur und köstliches Essen.
«Meine italienische Reise» von Marco Maurer erschienen im Prestel Verlag, München
Die Schweizer sind begeisterte Zugfahrer. Mit der SBB verfügt das Land über ein dichtes Bahnnetz, die Züge sind pünktlich.
Jaroslav Rudis liebt es mit der Bahn zu reisen. Von Süditalien zum Nordkap, von der Atlantikküste nach Warschau. Seine liebste Strecke ist die von Prag nach Berlin, an beiden Orten ist er zuhaus. Meist versucht er den Zug zu nehmen, worin sein Lieblingskellner im Speisewagen wartet und ihm ein frisches Bier zapft.
Das Aargauer Literaturhaus hatte eine Lesung mit Jaroslav Rudis organisiert und zwei weitere Bahnexperten eingeladen. Sie diskutierten über die Fahrt mit dem Zug, die bewegte Geschichte und Einflüsse, welcher der Zug auf Land und Leute hat.
Jaroslav Rudis las aus seinem neuen Buch, «eine Situation in Finnland». Nur ein wenig. Schliesslich teilten mit ihm Bahnexperten das Podium und im Publikum Bahnfreunde den Saal. Das Lesen dieses Buches lohnt sich für jeden Bahnfreund.
Vom Publikum tauchten Fragen zu Nachtzügen auf, auch über die Londoner U-Bahn; ich empfahl die Strecke von Kosice nach Mukachevo. Wie lange noch bleibt dort das Andenken an die Sowjetunion konserviert? Beitrag auf Slowakei Reisen
Insgesamt war es ein gelungener Abend. Ich schenkte dem Autor drei Lieder von mir über «den einen Zug». Vielleicht hätte ich den Mut aufbringen sollen, zum Abschluss ein Lied zu spielen. Sollte eine passende Gelegenheit auftauchen, frage ich dazu zukünftig Veranstalter vorher an.
Hier der Link zum Aargauer Literaturhaus. Der Verein freut sich über Gönner, welche ihre Arbeit unterstützen. Die Veranstaltungen finden im historischen Müllerhaus in Lenzburg statt. Link zum Aargauer Literaturhaus
An meinen Wohnort Baden ist die «Langmatt», ein schönes Museum mit ständig wechselnden Ausstellungen. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Brown beherbergt zahlreiche Impressionisten, vor allen Auguste Renoir. Es ist ein schöner Ort mit wechselnden Ausstellungen, davor ein grosszügiger Park und Selbstbedienungscafé.
Villa LangmattKaminzimmer
An einem Oktobertag dieses Jahres habe ich eine Ausstellung der Collagen von Herta Müller besucht. Sie zeichnete die Geschichte der Verhöre autobiografisch auf, und arbeitete sie nach Möglichkeit zu jener Zeit hiermit auf.
Als die späteren Rumäniendeutschen einst aussiedelten, studierte ich in Nürnberg und wurde mit den Problemen dieser Menschen konfrontiert. Indes versprachen sie sich mehr Freiheit, Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten.
Herta Müller erhielt 2009 den Literaturnobelpreis, weil sie in einer besonderen Weise Probleme mit Collagen und starken Wörtern behandelte. Die Wörter sind aus verschiedenen Publikationen ausgeschnitten und teilweise auch zusammengesetzt. Seit 30 Jahren verfasste die Schriftstellerin mehr als 1600 Unikate.
In der Ausstellung im Oktober 2021 in Baden wird eine Werkserie mit 140 Karten gezeigt, welche die Einreise nach Deutschland reflektieren.
Beispiel für eine KarteDie Ausstellung
Zur Ausstellung ist ein Buch im Carl Hanser Verlag, München erschienen: Herta Müller, «Der Beamte sagte»;
Verkaufstisch
Die Schriftstellerin hat der Ausstellungseröffnung in Baden beigewohnt. Es können Postkarten erworben werden.
An der Stadtführung passierten wir das Museum von Friedrich Klopstock. Der Reiseführer «bereicherte» Friedrich den Grossen mit dem Zitat «nicht mal ein Pferd spricht Deutsch». Einen Beweis dafür gibt es nicht, doch am Hofe und in der Verwaltung wurde Französisch gesprochen.
Friedrich Klopstock verlieh der deutschen Sprache wesentliche Impulse, manche sehen ihn gar als dessen Begründer. Er verwirklichte mit dem «Messias» ein Meisterwerk mit 20’000 Versen und stand mit Johann Wolfgang von Goethe in Kontakt. Quedlinburg gedenkt seines grossen Dichters mit einem Museum. Als der Dichter in Hamburg gestorben war, führte dies zu einer enormen Anteilnahme.
Dennoch kenne ich aus meiner Schulzeit keinen Friedrich Klopstock, verfasste er doch als einer der ersten Dichter seine Werke auf Deutsch. Nun besuchte ich dieses Museum erst Jahre später, welches die Werke und Schriftstücke Friedrich Klopstocks bekundet. Wer Literatur mag würde ebenso staunen, wie ich es tat. Beeindruckend auch die Möbelstücke und das Fachwerkhaus, durchweg daran erinnernd, wie das Leben im 18. Jahrhundert war.
Für alle ein «Bijou», die sich gerne mit Literatur beschäftigen;
Als Unesco Welterbe mit zahlreichen Fachwerkhäusern ist Quedlinburg immer eine Reise wert. Ferner liegt in dessen Nähe der Harz.
Das Titelbild zeigt ihn auf dem Poetenfest Erlangen.
Ich habe bereits den Schriftstellerweg in Olten porträtiert. Adolf Muschg hat sich am Anlass ebenfalls beteiligt. Die «Gruppe Olten» hat sich aufgrund der Fichenaffäre (Bespitzelung von 900’000 Schweizern) vom Schriftstellerverband abgespalten und konsequent die Feiern zu 700 Jahre Eidgenossenschaft boykottiert.
Am Zürcher Filmfestival bin ich seinem Film begegnet, – ein Grund mehr für einen Beitrag zu Alfred Muschg. Der Film erzählt seine Lebensgeschichte. Besonders prägte ihn Japan, seine Halbschwester veröffentlichte dort auch ein Kinderbuch. Adolf hat sich in seinen späteren Jahren als Ständerat aufstellen lassen. Er war lange Professor für Literatur an der ETH Zürich. Diese technische Hochschule von Weltruf entwickelt Ingenieure mit Literaturverständnis weiter.
Noch später amtet er als Präsident der Akademie für Künste in Berlin. Er lebt heute noch in Berlin und Männedorf bei Zürich. Doch seinen Lebenslauf kleidet die Beiwohnung noch reichlich weiterer Akademien. Nachzulesen auf; wikipedia.org
Der Autor Adolf Muschg denkt heute über die Zukunft nach und tritt trotz seines hohen Alters immer wieder in Gesprächsrunden an. Ich erinnere mich gerne an das Interview zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Er ist auch im Alter ein sehr aktiver Autor. Für mich ein Vorbild, eine inspirierende Herausforderung nach seinem Leben zu leben. Sein neuestes Buch heisst «Aberleben», wodurch er sich mit dem Tod auseinandersetzt. Wir verweisen hier auf die Webseite vom Beck Verlag, an welcher Stelle die meisten seiner Bücher erschienen sind. Auf der Suche werden auch Werke zum Mutterschaftsgesetz (MuSchG) angezeigt. Dieses Gesetz hat einen langen Weg in der Schweiz zurücklegen müssen. Verlagsseite vom Verlag Beck
Foto der Eröffnung des Schriftstellerweges in Olten
Pedro Lenz, Alex Capus und Franz Hohler an der Eröffnung des Schriftstellerwegs in Olten (vor der Stadtkirche)
Im Unterricht lasen wir Goethe, der Klassiker, ein gewaltiger Wort-Schöpfer, welcher immer noch an Aktualität aufweist. Sahra Wagenknecht eine deutsche Politikerin ist ein riesen Fan von Goethe. Sie versinkt gar in Goethe und seiner wunderbaren Sprache. Der Faust, die Begegnung mit Mephisto erweist sich als Quelle vieler Literaten und Filmmacher.
Die Filmreihe «Fack ju Göhte» hat mit Goethe nichts gleich, abgesehen davon, dass er eine chaotische Schulsituation illustriert. Dennoch ein Ansatz, denn zumindest werden sich zig junge Menschen überlegen, wofür Goethe steht; zum Beitrag Fack ju Göthe auf Filmreisen .
Erheblich beschäftigte sich der Dramaturg und Schriftsteller Peter Hacks mit Goethe. Seine Theaterstücke zu Goethe erreichten bemerkenswerte Aufmerksamkeit. Ansonsten erlangt Goethe durch seine Bücher und seine etlichen Wirkungsorte noch heute Berühmtheit.
Ein Freund von mir sagt, Goethe sei überall gewesen. In Frankfurt, Weimar, Leipzig, zu Kuraufenthalten in den böhmischen Bädern und auf Reisen nach Italien. Johann Wolfgang von Goethe war wohlhabend, und reich beschenkte er die deutsche Literatur mit seinem Leben.
Auf Robert Musil bin ich aufmerksam geworden, weil es ein Museum über ihn in Klagenfurt gibt. Er gilt als Begründer der Moderne. Ich habe daraufhin sein Erstlingswerk “die Verwirrungen des Zöglings Törless” gelesen.
In der Geschichte geht es um den jungen Törless und seine Jahre in einer Militärschule der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Teile davon sind gar autobiografisch. Auch Robert Musil genoss eine gute Ausbildung und wählte schliesslich den schweren Weg als freier Schriftsteller.
Der Roman beschäftigt sich mit der Findung der eigenen Identität und Freundschaft. Gruppendruck, ein Mobbing und die ersten erotischen Erfahrungen zeigt Robert Musil auf. Das Werk gilt als klassische Adoleszenz Literatur. Die Krise eines Protagonisten wird bezeichnet, welcher eine persönliche Reife durchläuft. Er steht im Spannungsfeld einer vielgestaltigen Komplexität während seines Schrittes in das Erwachsenenlebens.
Das Meisterwerk von Robert Musil ist “Der Mann ohne Eigenschaften”, erschienen 1930. Das Buch wurde von den Nationalsozialisten verboten, und Robert Musil emigrierte nach Genf, wo er letzendes auch verstarb.
Wikipedia hat das Leben und die Werke Robert Musils ausführlich beschrieben; Wikipedia Eintrag
Bezüglich Schauplätze sollte sicherlich Wien eine Rolle spielen. Das möchten wir noch näher in Gesprächen klären. Hierzu verweisen wir auf den Beitrag zum Museum. Robert Musil Museum in Klagenfurt
Olten sieht sich als Literaturstadt. Einige Schriftsteller leben hier; zudem macht sich Olten prima als Schauplatz von Romanen.
Die Tourismusinformation Olten baute überall in der Stadt Stationen auf, an welchen Stellen mit QR Codes Informationen dazu abgerufen werden. Es gibt vier Routen, im Schnitt acht Stationen beinhaltend. Innert 45 Minuten ist eine Route geschafft, die «Familientour» dauert etwas länger.
Die Tourentitel nach ihren Schriftstellern;
Alex Capus Tour
Franz Hohler Tour
Pedro Lenz Tour
Familientour Christian Schenker
Drei QR-Stationen
Findet das Anklang bei den Menschen? Als ich einige Einwohner von Olten darauf ansprach, konnte niemand richtig darauf antworten. Angeblich erlebte sogar niemand Touristen, welche die Routen freudig abspulten. Die Tourismusinformation Olten bat mich den Absatz über diese Interviews zu löschen. Dadurch würde ein falscher Eindruck suggeriert.
Neben etlichen spontanen Fragen an Bürger von Olten nun mein Fazit zu Mitarbeitern der Tourismusinformation und Konkretes zu drei Situationen:
Fazit Es braucht keine Rechtfertigung sondern die Einsicht, dass an einer solchen Sache immerzu gearbeitet werden kann und sollte. Dafür hätte Olten genügend Kapazitäten. Aber dieses Fazit gilt in diesem Falle auch für mich sowie für alle anderen daran Beteiligten.
McDonalds bei der Kirche «Folgendes ist mir noch nie aufgefallen. Fragender: Ob ich schonmal bei der Kirche jemanden gesehen hätte, der sich diese Geschichten über Olten anhört? Ich: Nein, nie, aber eine schöne Idee, die jungen Leute lesen zu wenig.»
Coiffeur bei der Holzbrücke «Ich: ….wo die nächste Station ist… Passanten: Nein das wissen wir nicht. Was ist das überhaupt? Schriftsteller weg? Nie gehört! Warum ist der QR Code so klein?»
Starbucks am Gleis 7, Bahnhof Olten «Schriftstellerweg kenne ich nicht. Fragen Sie bei der SBB Information, die wissen das. In dieser Richtung kommt nichts mehr.» (Dort erkannte ich dann bald das Schild.)
Weiteres Fazit Via QR Codes und Stationen wird öfters versucht auf einen grünen Zweig zu gelangen. Sofern die lokalen Restaurants nicht im selben Boot sitzen, wird ein solches Unterfangen schwierig. Zudem bräuchte es für die Bevölkerung Gratisführungen. Weshalb dieser Tipp, sollte leicht hinsichtlich dem Wecken von Interesse zu erahnen sein. Ausserdem: Hier alles finanziell abzuwickeln und begleichen zu wollen zeigt sich halt als Auslaufmodell. Ferner können Gewinnspiele motivieren. Es gibt ja eine Rätselkabine am Klosterplatz, welche diesen Schriftsteller-Touren dienen könnten.
Lustiges Design zum AnlassIn welcher Kirche sitzt wohl dieses Fenster?Mittig Otto Charles Bänningers Skulptur
Olten hat kulturell durchaus was zu bieten;
Oltner Kabaretttage mit dem «Prix Cornichon»; www.kabarett.ch
Was kann getan werden, damit in Olten die Literatur auflebt? Dessen Vermarktung international griffiger gestalten via einfacherem Namen. Dazu ein Beitrag von mir: Literatour.Net(z)
Es kommt beträchtlich Arbeit auf die Verantwortlichen zu. Dessen Ergebnis von fünf Jahren entsprechend begrenzte Überzeugung in Olten gefunden zu haben scheint. Obwohl schon viel Arbeit hineingesteckt wurde.